Reiseleidenschaft

Es war zu erwarten - je länger das Einreiseverbot für Touristen dauert und je länger (damit) ein (Gross-)Teil der Einkünfte der vielen kleinen Anbieter in Khao Lak wegfallen, desto mehr dieser Anbieter müssen ihr Angebot runterschrauben, ändern oder gehen gar ein.

Es hat sich viel geändert seit März, als wir das letzte Mal dort waren. Normalerweise wären wir die anschliessenden Monate damit beschäftigt gewesen den Inhalt unseres Reiseführers in seinen verschiedenen Versionen upzudaten (Bücher in 2 Sprachen, ebooks in 2 Sprachen und App) - statt dessen konnten wir nichts tun als abwarten was kommt. Natürlich verfolgen wir die Berichte der noch in Khao Lak verbliebenen und unserer Freunde, aber da wir aktuell immer noch nicht einreisen können -müssen die richtigen Updates noch warten. Es wird einiges anders sein, das ist jetzt schon sicher.

Bo Jeep Khao Lak - das junge deutsche Pärchen mit den Touren mit Armeejeeps haben (für den Moment jedenfalls) ihr Zelt dort abbrechen müssen. Wir hoffen, dass sie später wieder zurückkommen.

Andy Kessler vom bekannten Touranbieter Treffpunkt Khao Lak, der vor Ort auch die Verbindung zur Tourismuspolizei war, hatte einen Herzinfarkt und ist trotz CPR von Stephan Dietrich von Rescue Khao Lak (praktisch der Sanität dort) im Spital in Takua Pa gestorben. Der Verlust dieses engagierten Menschen in Khao Lak ist schwer fassbar und er hinterlässt eine Riesen-lücke.

Peter Stiller von Holiday Service Khao Lak, ebenfalls langjähriger Expat und Reiseführer hatte im August einen Schlaganfall und ist gestorben. Seine Geschichten vom Tag des Tsunami und der Suche und dem Verlust seiner Frau damals werden wir nie vergessen.

Unzählige Restaurants, Bars, Shops, Massagen und Schneider kämpfen mit der aktuellen Situation und viele davon haben geschlossen und wird es nicht mehr im gleichen Stil geben. Über die Regenzeit haben viele Hotels geschlossen und ihre Angestellten entlassen, jetzt mit dem Beginn der Hochsaison haben noch lange nicht alle wieder geöffnet. Einige haben schon angekündet erst im 2021 wieder zu öffnen. All das belastet die Bevölkerung, die vom Tourismus lebt wahnsinnig.

Khao Lak und Phuket haben inzwischen wieder Touristen, über 90% davon sind allerdings inländische, also Thailändische Touristen, nur wenige Europäer haben bis jetzt die relativ neue Möglichkeit eines Touristenvisums bis zu 60 Tagen in Anspruch genommen - die 14 tägige, obligatorische Quarantäne in einem Hotelzimmer ohne Ausgehmöglichkeiten hält noch viele ab.

Aber das Interesse an Thailand und Ferien in Khao Lak ist definitiv noch da. Unser Reiseführer hat sich seit März praktisch nicht mehr verkauft - ABER die Bewertungen dafür, also die Leute, die auf amazon und co. Sterne hinterlassen haben, haben zugenommen. Man beschäftigt sich mit Thailand und zukünftigen oder vergangenen Ferien. Seit Juni haben wir über 50 Sterne-Bewertungen bekommen - und die meisten davon sehr gut:

Der Reiseführer wird durch die ganzen Änderungen nicht mehr ganz so aktuell sein ... aber von obsolet oder unbrauchbar ist er noch weit entfernt. Die allgemeinen Informationen darin bleiben bestehen. Attraktionen wie Aussichtspunkte, Wasserfälle, Höhlen, Tempel, Monumente etc. laufen nicht weg und dank der GPS Angaben sind sie auch in Zukunft für jeden auffindbar, egal ob er eine Tour mitmacht oder auf eigene Faust unterwegs ist.

Die Namen und Orte von Touranbietern und Tauchzentren und Restaurants werden vielleicht ändern, aber sobald mehr Nachfrage dafür da ist, wird es auch wieder mehr Angebote dafür geben. Und wenn ihr (wie wir) Kontakt zu den Einheimischen dort gefunden habt - vielleicht könnt ihr sie durch die aktuelle schwierige Zeit unterstützen, damit sie noch da sind, wenn ihr zurück kommt? Auch wenn wir jetzt nicht hinkommen - es ist immer noch soooo schön dort.

(Bild von Jin vom Restaurant Sky - der Nangthong Beach gestern abend)

Wir können es kaum erwarten zurückzugehen.

Und ihr so?